Itzehoe,

Bund gibt Geld für THW-Neubau frei

Neue Hallen in Breitenburg für knapp 15 Millionen Euro

© Bericht aus der Norddeutschen Rundschau / SHZ vom 06. Juli 2023

 

Von Delf Gravert

 

Das Provisorium läuft inzwischen schon ziemlich lange: Auf vier Standorte verteilt lagert das Technische Hilfswerk (THW) das Material seines Itzehoers Ortsverbandes, weil der bestehende Sitz in der ehemaligen Gudewill-Kaserne in Itzehoe seit langem viel zu klein ist und aus Gründen des Denkmalschutzes nicht im größeren Stil baulich verändert werden kann.

 

Seit Jahren wird an einer dauerhaften Lösung durch einen Neubau gearbeitet. Nun rückt ein Baubeginn deutlich näher: 14,8 Millionen Euro stehen bereit. Bereits im Mai vergangenen Jahres hatte der Haushaltsausschuss des Bundestages 100 Millionen Euro für ein umfangreiches THW-Neubauprogramm auf den Weg gebracht. Das berichtet der SPD-Bundestagsabgeordnete Ralf Stegner, der neben Angelegenheiten seines Wahlkreises Pinneberg auch Steinburger Themen in Berlin vertritt.

 

Grünes Licht für THW-Neubau bei der Bima

 

Nun seien weitere Vorarbeiten abgeschlossen, und das Multi-Millionen-Paket habe auch im Verwaltungsbeirat der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) grünes Licht bekommen. Die Bima verwaltet bundesweit die Grundstücke und Gebäude von Bundesbehörden wie dem THW. 14,8 Millionen Euro sind laut Stegner für den THW-Ortsverband Itzehoe vorgesehen. „Toll, dass dieser Investitionsumfang jetzt abgesichert ist“, kommentiert er. Jetzt gelte es, das bisherige Tempo bis zum Spatenstich beizubehalten, sodass die vielfach ehrenamtlichen Helfer nicht zu lange auf ihren neuen Gebäude und Fahrzeughallen warten müssen. Das würde auch Sven Guericke, Ortsbeauftragter des THW in Itzehoe, begrüßen.

 

Das Provisorium mit Material an verschiedenen Standorten und Behelfslösungen für bestimmte Tätigkeiten sei dauerhaft sowohl im Einsatzfall als auch im Ausbildungsbetrieb nachteilig, hatte er schon vor längerer Zeit kritisiert. Es sei gut, dass das Geld der Bima nun zur Verfügung stehe. „Wir können weiter planen“, sagt Guericke.

 

Die Pläne sind schon relativ konkret. Nach längerer Suche nach einem geeigneten Grundstück ist sich das THW mit dem Kreis Steinburg einig geworden, den Neubau angrenzend an das Katastrophenschutzzentrum des Kreises in Breitenburg-Nordoe zu errichten. Guericke hofft, dass die Bima dafür nun zügig zwei Grundstücke von der Gemeinde Dägeling und dem Kreis Steinburg erwerben kann und eventuell noch in diesem Jahr mit ersten Erschließungsarbeiten begonnen wird. Ein Baubeginn sei dann 2023 denkbar, ein Umzug in etwa drei Jahren. Einige Zeit werden die THW-Helfer mit den Provisorien also noch arbeiten müssen.

 

 

 

Frustrierte THW-Helfer

 

Von Delf Gravert

 

Lange fristete das Technische Hilfswerk in den Jahren nach Ende des Kalten-Krieges ein Schattendasein. Die Sturmflut von 1962 und die Schneekatastrophe waren lange her, und wer braucht eigentlich Zivilschutz? Dann wendete sich das Blatt: Seit Corona, der Flut im Ahrtal und Russlands Angriff auf die Ukraine ist klar, dass wir ein starkes THW dringend brauchen. Insofern ist es nur folgerichtig, dass dafür viel Geld in die Hand genommen wird – auch in Itzehoe.

 

Doch so viel Geld hätte es hier gar nicht sein müssen, wenn die Entscheidungsprozesse nicht so langsam liefern. Seit Jahren ist vollkommen unstrittig, dass die ehemalige Gudewill-Kaserne als THW-Standort keine Zukunft hat. Die Mühlen, in denen die aus dieser Analyse zu ziehenden Konsequenzen erarbeiten werden, mahlen aber ausgesprochen langsam.

 

In der Zwischenzeit steigen die veranschlagten Kosten für einen Ersatzbau von 3,3 Millionen Euro auf nun 14,8 Millionen Euro. Und darin sie die Mehrkosten für die provisorischen Außenlager des THW Itzehoe noch gar nicht eingerechnet. Naiv, wer glaubt, diese Verfünffachung sei bereits das Ende der Fahnenstange. Bis zum Umzug des THW wird noch die eine oder andere Million dazu kommen. Das ist nur ein Beispiel von vielen, die zeigen, dass Planungen der öffentlichen Hand endlich verschlankt und entbürokratisiert werden müssen. Sonst wird es an Ende für alle immer teurer. Und das frustriert nicht nur THW Helfer.

 

 

 

Quelle und Copyrigth: 

 

www.shz.de/lokales/itzehoe/artikel/neubau-thw-in-itzehoe-abwarten-kostet-viel-geld-45057884

 

www.shz.de/lokales/itzehoe/artikel/bund-gibt-geld-fuer-neubau-des-thw-itzehoe-frei-45055208

 


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